Vor einigen Jahren gab es auf einem New Yorker Friedhof eine erstaunliche Beerdigung. Die Trauergäste kamen zusammen, um einen jungen Mann Anfang dreißig zu beerdigen. Das erstaunliche war die Zusammensetzung der Trauergemeinde. Auf der einen Seite saßen Männer und Frauen in Kaschmir und edle Wollstoffe gekleidet. Feinste Anzüge und Kleider, beste Schuhe, zwar alles ganz schlicht und dem Anlass angemessen, aber dennoch sichtbar teuer. Auf der anderen Seite saßen Männer und Frauen, denen anzusehen war, dass sie auf der Straße lebten. Unrasierte Gestalten, verfilzte Haare, schmutzige Gesichter und Hälse, mit Kleidungsstücken, die schon lange nicht mehr gewaschen worden waren. Sie werden sich vielleicht fragen, wie es zu dieser Beerdigung gekommen war. Der Mann, der gestorben war, hieß Steven. Er hatte Soziologie studiert und wollte eine Doktor-Arbeit über Obdachlose schreiben, über Menschen also, die auf der Straße lebten. Steven selbst aber lebte in einem ganz anderen Milieu. Er