Vorurteile einfach umarmen...

Aus einem Bericht von 20min:




Er ist nicht witzig, er ist nicht spektakulär und gerade deshalb mausert sich der Spot von Pro Infirmis zum Youtube-Hit: Über250 000 Menschen haben sich die deutsche Version des Kurzfilms mit dem Plüschbären Fabian auf dem Video-Portalangeschaut. Innert einer Woche haben sich die Klicks verfünffacht. Der Erfolg hat selbst die Non-Profit-Organisation überrascht. «Das ist eine enorme Zahl für einen Film einer NGO», sagt Mark Zumbühl, Leiter Kommunikation bei Pro Infirmis.
Der emotionale Spot sollte die «Grenzen sprengen und Tabus brechen» für und über behinderte Menschen. Nun hat er auch die Grenzen der Schweiz gesprengt: «Nach den Kommentaren zu schliessen, hat sich der Spot irgendwie in ganz Europa und im nordamerikanischen Netz verbreitet», sagt Zumbühl. Und er hat dort offenbar voll ins Schwarze getroffen: Die Klicks der deutschen, französischen als auch die der englischen Version sind in den letzten Tagen förmlich explodiert. «Aus den Kommentaren konnte ich entnehmen», so Zumbühl, «dass viele Leute berührt sind und einige die Tränen verdrücken mussten.»
«Ich hatte die Augen voller Tränen»
Tatsächlich sind die Kommentare auf Youtube höchst emotional. So schreibt «912aba»: «Ich liebe einfach die Message dieses Spots. Er ist so stark und so wahr.» «Dieses super Video trifft den Nagel auf den Kopf: Mehr Nähe – weniger Vorurteile!», schreibt «crpdnow». Gepackt hat er auch Andriv aus Island: «Ich hatte die Augen voller Tränen!», schreibt er. Ähnliche Reaktionen gab es auch bereits in den Kommentaren von 20 Minuten Online nach der Spot-Premiere im März: «Ich finde diesen Spot einfach herzergreifend», schrieb damals beispielsweise Leser Daniel, «ich hab ihn mir jetzt bestimmt 10-mal angeschaut und bekomme immer noch eine Gänsehaut!»
Im Zentrum des Spots steht der 27-jährige Fabian. Mit acht Jahren hatte er mit seinen Eltern einen Autounfall, seither ist er stark behindert. Für den Spot liess er sich in ein Bärenkostüm stecken und stellte sich mit ausgebreiteten Armen auf einen Platz. Die Passanten warfen sich nach einigem Zögern dem Bären Fabian freudig an den Hals. Dass im Kostüm ein Mann mit Behinderung steckt, merkt niemand. Am Schluss zieht Fabian seine Maske aus und die Frage wird eingeblendet: «Müssen wir uns verkleiden, damit wir uns näher kommen?»
Der Kurzfilm ist für Pro Infirmis mehr ein Experiment als ein klassischer Werbespot gewesen, sagt Zumbühl. Entsprechend glücklich ist die NGO über den Erfolg: «Es ist nicht einfach in ein paar wenigen Sekunden eine komplexe Botschaft zu platzieren – hier funktioniert es offenbar.» Das Ziel des Spots war es «frontal und emotional Tabus zu zeigen und zum Nachdenken anzuregen», wie Zumbühl erklärt. Es scheint als ob die Idee angekommen ist. Die Klicks auf Youtube steigen jedenfalls stündlich weiter.
Was Fabian über seinen Auftritt denkt, sehen Sie im Making-of:




Die Idee ist bekannt aus http://www.freehugscampaign.org/



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