Gottesdienst für Männer

Es ist ja schon eigenartig, dass es überhaupt eigenartig anmutet, Gottesdienste für Männer anzubieten.... Dazu habe ich letzter Zeit immer mal wieder etwas gelesen und mache auch bei den Vater-Kind Wochenende die wunderbare und beeindruckende Erfahrung, dass eine ganz besondere Atmosphäre entsteht, wenn Väter / Männer im kirchlichen Kontext unter sich beisammen sind

Bericht von Dienstagsmail

Gottesdienste speziell für Männer

Männergottesdienste in der Kirche in Rheinfelden

Eine Männerbewegung ergattert allmählich ihren Platz in der Gleichstellungslandschaft, schreibt die Aargauer Zeitung «Der Sonntag». Ein Mosaikstein in diesem Angebot ist auch ein Männergottesdienst, der in der katholischen Kirche in Rheinfelden schon einige Male stattfand. Initiator ist Priester Florian Piller. Seine Überzeugung: «Der Kirchenalltag ist vorwiegend auf Frauen ausgerichtet.» An entsprechenden Beispielen mangelt es dem Geistlichen nicht: Der Religionsunterricht werde fast ausschliesslich von Frauen erteilt. In Gottesdiensten werde dem Thema Familie viel mehr Zeit eingeräumt als der Arbeitswelt. Schliesslich wirke die Rhetorik der Kirche mit ihren «Lasst uns-Floskeln» auf Männer eher abschreckend. Die Folge: Männer im Alter zwischen 30 und 50 Jahren hätten sich mehrheitlich von der Kirche abgewandt. «Im Unterschied zu gleichaltrigen Frauen erscheinen sie kaum mehr im Gottesdienst.»
Aus Gesprächen mit Männern weiss Priester Piller jedoch: «Auch Männer haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Spiritualität. Auch Männer würden sich zahlreiche existenzielle Fragen stellen: «Wie mit dem Druck der Ernährerrolle umgehen? Was tun, wenn Versagensängste den Schlaf rauben? Wie gleichzeitig attraktiver Liebhaber und fürsorglicher Vater sein?» Kurz: «Wer wäre da nicht zumindest ab und zu überfordert?» Der Männergottesdienst nimmt sich genau diesen Fragen an.
Piller wählt spezifische Bibel- und Textstellen aus, die sich mit dem Thema Männlichkeit befassen. Ausserdem wurden in der Kapelle Bilder von Männern ausgebreitet, die die Gottesdienstbesucher zu Überlegungen anregten, welchem Männerbild sie selbst entsprechen wollen. Schliesslich wurde die harte männliche Schale – wie sie von Herbert Grönemeyer besungen wird – mittels Livemusik angesprochen. Auch da orientiert man sich selbstverständlich am männlichen Groove.
Der US-Autor David Murrow hat seine Erfahrungen dazu im Buch «Warum Männer nicht zum Gottesdienst gehen» (Verlag cap-books) zusammengefasst: «Gott hat Männer für Abenteuer, Leistung und Herausforderung geschaffen, die in der Kirche fast nicht zu finden sind.» Männer aber wollen Realität, nicht Ritual. Vorbild ist Jesus: Wo immer er auch hinging, sorgte er für Aufruhr und Unannehmlichkeiten. Männer werden durch Erfahrungen verändert, nicht unbedingt durch das, was man ihnen erzählt. Und Männer folgen nicht Programmen – sie folgen Männern.
Herzlich, Markus Baumgartner

Männer, Kirche

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