Raumfähre

Coole Darstellung Raumfähre - mit einem Artikel aus 20min.ch



Der Alltag 400 Kilometer über der Erde

Seit 2000 ist die Internationale Raumstation ununterbrochen besetzt. Doch wie lebt es sich an Bord? Wie funktioniert die Körperpflege und wie wird gefeiert?


Die Internationale Raumstation ISS soll mit Experimenten in der Schwerelosigkeit wissenschaftliche Fragen beantworten. Um die Zeit optimal zu nutzen, ist das Leben im Orbit rund 400 Kilometer über der Erde genau strukturiert, wie die folgende Zusammenstellung zeigt.

Was macht die Besatzung eigentlich die ganze Zeit?
Ein normaler Tag auf der ISS beginnt mit einer Morgentoilette mit feuchten Tüchern, denn eine Dusche gibt es nicht. Nach einem meist bescheidenen Frühstück widmet sich die Crew der Forschung sowie der Pflege der Bordanlagen - viele Arbeiten dauern im All doppelt so lange wie auf der Erde. Je nach Tagesprogramm stehen zwei Stunden Fitness auf dem Plan, etwa das Strampeln auf Standfahrrädern, um dem Muskelabbau entgegenzuwirken. Freizeit gibt es kaum während der sechs Monate im All.
Könnten die Experimente auch ohne Crew funktionieren?
Theoretisch könnten Raumfahrer Bakterienkulturen oder Materialproben kurz zur ISS bringen und nach einigen Monaten wieder abholen. Kritiker der Station monieren sowieso, die ständige Anwesenheit einer mehrköpfigen Mannschaft sei überflüssig und teuer. Der US-amerikanische Chef des ISS-Programms, Michael Suffredini, warnt aber: Immer wieder seien Probleme bei den Experimenten aufgetreten, die nur von Astronauten gelöst werden könnten. Sollte die ISS tatsächlich nach 2020 verschrottet werden, wollen die Partner aber stattdessen kleinere unbemannte Labore im All betreiben.

Wie retten sich die Raumfahrer im absoluten Notfall?
Die Station besitzt Sprinklersysteme mit Kohlenstoffdioxid und Schaum, die notfalls Flammen löschen sollen. Zudem können Schleusen zwischen den Forschungsmodulen geschlossen werden. Als «Rettungsboote» bei einer Evakuierung fungieren die Sojus-Kapseln, die für die reguläre Rückkehr von Raumfahrern zur Erde gedacht sind. Sie fassen drei Personen.
Alkoholverbot im All: Das ist doch nur ein Mythos, oder?
Offiziell gilt auf der ISS die Null-Promille-Grenze. «Zwei Gläser Wein täglich, wie bei U-Boot-Matrosen, würden das Leben an Bord komfortabler machen», findet der Kosmonaut Salischan Scharipow. Experten warnen aber: Alkohol wirke im All viel stärker, weil der Körper in der Schwerelosigkeit Substanz abbaut. Es gebe aber hin und wieder Anlässe, bei denen ein kleiner Tropfen dazugehört, sagte der deutsche Raumfahrer Thomas Reiter.
Wie funktioniert eigentlich die Toilette an Bord der ISS?
Wegen der Schwerelosigkeit müssen Raumfahrer ihre Beine an der Toilette festklemmen. Was sie ausscheiden, saugt Unterdruck zunächst in einen 20-Liter-Behälter und von dort in leere Wassertanks des angedockten «Progress«-Raumtransporters. Der Frachter wird später zum Absturz gebracht und verglüht in der Atmosphäre. Das rund 14 Millionen Euro teure Kosmo-Klo der ISS kann im Notfall zudem Urin zu Trinkwasser aufbereiten.

Raumfahrt, Sojus, Weltraum 

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