Gemeindeleitung

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Gemeindeleitungs-Experte

„Die christliche Gemeinde ist kein Freundeskreis“


Was ein Gemeindeleiter benötigt
Wetzlar (idea) – Worauf kommt es bei der Gemeindeleitung an? Dazu äußert sich ein Experte auf diesem Gebiet, Pfarrer Swen Schönheit (Berlin), in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Nach seinen Worten geraten Gemeinden am häufigsten in Streit, weil zwei Menschen „miteinander nicht können“. Die Gemeinde sei „eben kein großer Freundeskreis“. Christen hätten sich einander nicht freiwillig ausgesucht, sondern seien von Gott zusammengerufen worden. Schönheit: „Nicht jeder würde mit jedem in den Urlaub fahren wollen. Dass wir uns dennoch vertragen, ehrlich und liebevoll miteinander kommunizieren, muss erst auf dem gemeinsamen Weg gelernt werden.“
Ein wichtiger Schlüssel für die Gemeindearbeit sei deshalb Vergebung, so Schönheit. Gemeindeleiter müssten damit rechnen, dass sie es mit vielschichtigen Menschen zu tun haben. Es gelte das Wort des Propheten Jeremia (17,9): „Abgründig ist das menschliche Herz, beispiellos und unverbesserlich. Wer kann es durchschauen?“ Gemeindeleiter benötigten deshalb „die Kunst der Menschenführung“. In Konfliktsituationen lohne es sich zudem, Beratung von außerhalb der Gemeinde einzuholen. Dem Theologen zufolge sollte ein Gemeindeleiter „ein Hirte nach dem Herzen Gottes sein, er sollte also Gott und die Menschen lieben“. Zudem brauche er einen genauen Blick für seine Umgebung, sollte den Ort lieben, an dem er arbeitet und müsse ein Mensch des Gebets sein. Schönheit: „Gute Leiter sind Menschen, die sich selbst von Gott leiten lassen.“
Warum der Pfarrer nicht für alle da ist
Die zentrale Frage der Gemeindearbeit bestehe darin, wie man es schafft, Menschen zu Jüngern Jesu zu machen. Es reiche nicht, „Halleluja“ zu rufen, wenn ein Mensch sich für ein Leben als Christ entschieden habe. Schönheit erinnerte an eine Aussage des Evangelisten Billy Graham: „Errettung bekommt man umsonst, doch ein Jünger Jesu zu werden, kostet alles.“ Damit Gemeindearbeit dauerhaft gelinge, komme es darauf an, die Arbeit auf vielen Schultern zu verteilen. Schönheit: „Meine Hauptaufgabe ist es, die Leiter zu fördern und die Vision der Gemeinde zu stärken. Meine Hauptinvestition gilt heute der Leitung der Mitarbeiter.“ Er könne als Pfarrer nicht für alle Gemeindemitglieder da sein.
Der Pastor als Versorger ist ein Zerrbild
Schönheit zufolge müssen Gemeinden umschalten: „Weg von der Betreuungsgemeinde, in der der Pastor für alles zuständig ist, hin zur Gemeinschaft von Bevollmächtigten, die selbst aktiv wird. Der Pastor als Versorger aller – das ist ein Zerrbild dessen, was das Neue Testament unter Gemeinde versteht. Unsere Reihen sind voll von begabten und motivierten Menschen. Sie zu fördern ist unsere Aufgabe.“ Schönheit ist seit 25 Jahren Pfarrer der Apostel-Petrus-Gemeinde in Berlin-Reinickendorf. Seit 2012 ist er zusätzlich als theologischer Referent bei der (charismatischen) Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der evangelischen Kirche tätig. 2013 veröffentlichte er das Buch „Menschen mit Format. Leiten lernen bei Jesus“ (Asaph Verlag/Lüdenscheid).
Gemeindeleitung, Pfarrer, Behörde, Kirchenvorsteherschaft, Kirchenpflege

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