Router an vorhanden Router anschliessen

Wenn man schon einen Swisscom Router hat und daran noch weitere Router anschliessen will, so muss man beachten, dass letztlich alle am gleichen Netzwerk sind. Das ist nicht einfach....

Zusammenfassung:
In der untenstehenden Anleitung ist es die Alternative 3:
  • 1. Router aktiv mit DHCP: Nur dieser soll IP Adressen verteilen, so sind alle Geräte im gleichen Netzwerk. Das ist wichtig für Drucker, Scanner usw. die nicht über WLAN angeschlossen sind.
  • 2ter Router nur als WLAN Accesspoint: DHCP Server ausschalten, diesem Router eine Feste IP Adresse geben.
Hier eine sehr gute Anleitung von Administrator.de von Aqui aus dem Jahr 2007 - auch nach 7 Jahren immer noch super. Danke.

Ein hier im Forum sehr häufig gefragtes Design wie z.B. HIER, da WLAN Router heutzutage fast gleichpreisig zu dedizierten Accesspoints sind ! Ein WLAN lässt sich so mit einem zum reinen Accesspoint  "degradierten" Router sehr einfach erweitern.
Ein solches Szenario sieht z.B. so aus:

Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern - d5bbd6a96e84cf2237b5d08d5dd35b65.jpg


Auch hier belässt man den ersten (DSL / Internet) Router als ganz normalen "klassischen" xDSL oder Kabel TV Einwahlrouter der eine Internetverbindung realisiert wie er ist. 
Eine Konfiguration kann man hier nach Handbuch vornehmen bzw. oft ist dieser Router ja auch schon vorhanden !
Für das Setup des 2ten Routers, der hier "nur" als einfacher WLAN Accesspoint  "missbraucht" wird, sind aber 
UNBEDINGT ein paar wichtige Konfigurationsschritte zu beachten, damit das LAN bzw. WLAN störungsfrei funktioniert wie es soll:

Sehr wichtig vorab: Dieser 2te, zum Accesspoint zu "degradierende" Router, ist 
zuerst separat, also ohne ein LAN und erstmal nur mit einem einzelnen Kabel direkt an einen PC oder Laptop anzuschliessen um ihn erstmal allein und separat vom vorhandenen Netz zu konfigurieren ! 
Über seinen LAN Port wird dann später die ganz normale Setup Webseite dieses Routers gemäß Handbuch zum Einstellen der WLAN Parameter aufgerufen. 
Damit sind dann folgende Konfigurationsschritte auszuführen:

1. Schritt 
In den LAN (IP Netzwerk) Einstellungen dieses Routers stellt man die IP Netz Adresse auf dem LAN Interface so ein, wie auf dem des ersten Routers bzw. das beide Adressen INNERHALB eines logischen IP Netzes liegen ! 
Beide Adressen MÜSSEN sich also folglich in ein- und demselben IP Netzwerk befinden !
Beispiel:
Hat der erste Router, der den Internetzugang realisiert, z.B. die 192.168.1.1 vergibt man dem 2ten, zum WLAN AP zu machenden Router, nun z.B. die IP Adresse 192.168.1.222, (Schnapszahl die man sich gut merken kann face-wink ) Maske 255.255.255.0 fest auf dem LAN Anschluss ! 
NICHT den WAN/DSL Anschluss verwenden der in dieser Konstellation immer unbenutzt bleibt ! 
Ein Fehler der häufig hier begangen wird !!
Die IP Adresse wird also immer auf dem LAN Netzwerk Anschluss des Routers ! eingerichtet !
(Bei einer Fritzbox ist das z.B. dann Router1=192.168.178.1, Router2=192.168.178.222)
(Bei Speedport Routern ist das z.B. dann Router1=192.168.2.1, Router2=192.168.2.222)
Diese sichert man jetzt und dann wird der AP bzw. Router vermutlich die IP Verbindung zum konfigurierenden PC oder Laptop verlieren ! 
Das ist aber völlig normal, da man ihm ja jetzt eine neue IP Adresse am LAN Port konfiguriert hat und die Kommunikation zum PC, der ja noch die "alte" IP hat, nicht mehr möglich ist ! 
Man sägt sich also damit gewissermaßen selber den  (IP)Ast ab auf dem man sitzt ! 
Diese Adresse stimmt ggf. nicht mehr mit der Laptop/PC Adresse überein, sollten nicht zufällig beide Router den gleichen IP Adressbereich per Default nutzen. Dies ist aber meist nur bei Geräten des gleichen Herstellers gegeben aber auch leider nicht immer...
Aber keine Sorge, der folgende Abschnitt beschreibt wie man den so umkonfigurierten Router wieder "zu fassen" bekommt...:

Um den Laptop/PC an diesem 2ten WLAN Router dann wieder online zu bekommen zieht man einmal das Ethernetkabel zum Router und steckt es wieder auf, das bewirkt eine neue IP Adressvergabe per DHCP an den Laptop/PC und die Verbindung sollte wiederhergestellt sein mit einem neuen Browseraufruf auf die neue IP Adresse (http://) !
In ganz hartnäckigen Fällen vergibt man dem PC temporär einfach eine feste statische IP Adresse aus dem IP Netzwerk Bereich z.B. 192.168.1.77 (gem.o.a. Beispiel 192.168.1.0er Netz) den man neu eingestellt hat. Damit sollte sich der Web Setup Zugriff sofort immer wiederherstellen lassen !

2. Schritt 
Dem DHCP Server (Automatische IP Adressvergabe) dieses Routers, der zum WLAN AP wird, gebührt nun aber eine besondere Aufmerksamkeit !!!
! Wichtig !: Dieser DHCP Server im Router-2 MUSS nun unbedingt ABGESCHALTET sein, damit es nicht mit dem DHCP Server, der ja auf dem ersten Internet DSL Router aktiv ist, zu sich überschneidenden IP Adressvergaben und somit zu IP Adress Chaos und Frust im Netz kommt ! 
In einem Netzwerk darf immer nur 
ein einziger DHCP Server aktiv sein !! 
Also diesen DHCP Server am 2ten Router nun in den LAN/TCPIP Settings unbedingt deaktivieren !
! Ebenfalls Wichtig !: Man sollte auch noch darauf achten, das die oben fest eingestellte neue IP Adresse dieses 2ten Routers 
NICHT in dem IP Adressvergabe Bereich des ersten DHCP Servers (also dem auf Router 1) liegt !
Logisch, denn damit wird sicher verhindert das dieser die IP Adresse doppelt an andere Geräte vergeben kann ! 
Wenn man diese IP Adresse aber meist genügend  "hoch" wählt aus dem vorhandenen IP Netz, also z.B. im Bereich von .250 bis .253 (Bei Class C IP Adressen mit 24 Bit Maske wie z.B. 192.168.1.x), geht man hier aber auch meist immer auf Nummer sicher. (Siehe Beispiel oben mit der "Schnapszahl" IP Adresse .222)

3. Schritt 
Jetzt verfährt man analog wie oben bei der Alternative 1 unter den Punkten 6. und 7. beschrieben und richtet das WLAN auf diesem Router ein, wenn man es nicht schon voher gemacht hat !
Zusätzliche Details dazu beschreibt der 5. Schritt weiter unten !

4. Schritt 
Hat das alles geklappt, steckt man jetzt mit einem geeigneten Ethernetkabel beide Router an ihren LAN Anschlüssen zusammen. Die dazu korrespondierenden Link LEDs sollten dann einen aktiven LAN Link anzeigen ! 
Leuchten diese Link LEDS nicht supporten die oder eines der Geraete keine automatische Polungserkennung (MIDI-X) da man hier eine Switch zu Switch Kopplung hat !
In diesem Falle ist zwingend zur Kopplung ein sog.  Ethernet Crossover Kabel (gedrehtes Ethernet Kabel) erforderlich !!!
Da manche Router nur einen Port haben musst man den LAN PC ggf. auf einen der freien 3 Ports des anderen Routers umstecken sofern der genügend hat ?!  
Das Netzwerk bzw. die IP Adressierung bleibt aber immer die gleiche.
Hat man 2 Router mit jeweils nur einem einzigen LAN Port und muss dann noch zusätzliche Rechner per Kabel anschliessen kommt man um die Anschaffung eines kleinen zusätzlichen Switches mit 4 oder 5 Ports (ca. 10 Euro) nicht umhin. 
Die Zusammenschaltung geschieht dann über diesen Switch.
Achtung: Der WAN/DSL Port an diesem  "zum Accesspoint gemachten Router" bleibt bei dieser Alternative immer frei und unbenutzt !
Beide Router bzw. der zum  WLAN AP gemachten Router müssen nun pingbar sein von einem PC aus dem gemeinsamen Netz (ping ) !

5. Schritt 
Eine weitere Alternative dieses Szenarios ist die Konfiguration mit 2 WLAN Routern also die Nutzung der in den Routern integrierten WLAN Accesspoints zur Vergrößerung der  WLAN Wolke.
Achtung: Da hier eine Kabelkopplung der beiden WLAN Router wie oben beschrieben vorliegt ist dies KEIN WDS Repeater Szenario !!!

Was ist für den WLAN Betrieb dieser beiden per Kabel gekoppelten WLAN Systeme zu beachten:

  • Es muss ein unterschiedlicher Funkkanal auf beiden Systemen gewählt werden und die Kanäle müssen mindestens 5 Kanäle auseinander liegen um eine störenden Beeinflussung zu vermeiden. Also z.B. Kanal 1 und Kanal 6 oder 6 und 11.  HIER und auch hier im Forum findet man die Grundlagen der Kanalwahl bei 2,4 Ghz WLANs (b/g Standard).
Freie WLAN Scanner die die benutzen Funkkanäle im Umfeld anzeigen sind z.B. WLANINFO oder inSSIDer oder (weil der inSSIDer nicht mehr frei ist) auch WiFi-InfoView
Auch von ggf. vorhandenen Nachbar WLANs ist immer ein zwingender Abstand von 4 Kanälen erforderlich !!
Mit dem inSSIDer kann man dies an den WLAN Client Standorten entsprechend messen und dann die entsprechende Frequenzeinstellung im WLAN Setup des Routers oder Accesspoints zu machen.
Stilisiert sieht eine saubere, nicht überlappende 4 bis 5er Kanalaufteilung der WLAN Funkzellen so aus:
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  • Es muss eine eindeutige SSID (WLAN Name) konfiguriert sein !! Dafür gilt das Beschriebene unter  Alternative 1, Punkt 6.. Die SSID (WLAN Netzwerkkennung) muss auf beiden Systemen gleich sein und sollte niemals auf dem Hersteller Default Wert wie z.B.  "FritzBox xyz" oder "Speedport xyz" bleiben !
  • Unbedingt also eine eindeutige und individuelle WLAN Netzwerkkennung sog. SSID ohne Sonderzeichen einstellen wie z.B. "Bitschleuder" oder "Wurstsemmel"
  • Schlüsselverfahren die man zur Sicherheit vor neugierigen Nachbarn oder WarDrivern immer aktiviert haben sollte, müssen ebenfalls auf beiden Systemen gleich sein. Auch der konfigurierte Schlüssel muss identisch sein auf beiden Systemen. Klare Empfehlung: WPA-2 mit AES/CCMP einstellen !!
Wenn möglich immer einen Mischbetrieb mit TKIP vermeiden, denn TKIP bedeutet per Standard auch ein festes Limit auf 54Mbit/s im WLAN !

Wie bereits gesagt, das o.a. gilt für eine kabelgebundene Kopplung ! Eine Kopplung 2er WLAN Router über die WLAN wireless Schnittstelle ist 
nichtmöglich, da der WiFi Standard so etwas fuer den Infrastructure Modus bei APs nicht vorsieht !!! Ein Punkt der sehr häufig falsch gemacht wird in Forumsbeiträgen hier !
Als Lösung bietet sich hier das sog.  WDS-Repeating (Wireless Distribution Service) an. Hier muss aber der Funkkanal im Gegensatz zur obigen Lösung gleich sein, da der 2te WLAN AP nur als Repeater fungiert, damit aber auch die WLAN Bandbreite halbiert. Der Grund dafür ist das dieser Repeater wie ein Papagei alle Packete auf dem gleichen Funkkanal nur zeitversetzt wiederholt. 
Ferner funktioniert die WDS Repeater Lösung 
außschliesslich nur für drahtlose Clients, nicht für LAN Ethernet angeschlossene. Diese Tatsache sollte nicht übersehen werden ! 
Eine LAN -LAN Kopplung von Clients ist also ebenfalls so im WDS Modus nicht möglich, da dafür eine  WLAN Bridge Funktionalität in den APs zwingend erforderlich ist !!
Wichtig ist zu prüfen das beide Systeme WDS fähig sind, sonst ist eine kabellose Repeaterschaltung zur Reichweitenerhöhung für WLAN Clients nicht möglich !
Die Kabellösung (Verbindung der beiden APs mit Ethernetkabel oder Power LAN) bietet somit einen erheblichen technischen Vorteil gegenüber der erheblich schlechteren WDS Repeater Lösung... wenn man denn Kabel verlegen kann....
Dieses Dilemma der Kabelverlegung kann man dann ggf. mit einem Powerline Adapter Pärchen (LAN Verbindung über die vorhandene 220V Stromversorgung) elegant umschiffen !

WLAN Router Accesspoint

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