Facebook Aussteigen 2

Interessanter Artikel im Tagi

Nutzer schreiben auf einer Website, weshalb sie vom sozialen Netzwerk die Nase voll haben. Das Portal zeigt auch, wie man sein Profil los wird.

Facebook ade: Ausgestiegen.com zeigt, wie es funktioniert.

Sebastian hatte genug, weil er Freunde im wirklichen Leben treffen und seine «Privatsphäre nicht an Facebook und im ganzen Internet verschleudern will.» Nutzer «ST» kehrt dem Portal den Rücken, weil er auch noch ein Leben habe.

Mirko wusste schon bei der Registrierung, dass Facebook «nur oberflächlich ist und die Leute mehr über einen Wissen als man selbst...» Diese und viele andere Begründungen kann man auf Ausgestiegen.com nachlesen. Tagesanzeiger.ch/Newsnetz berichtete bereits im September darüber, dass viele User es nicht mehr «cool» finden, bei Facebook zu sein.

Gefühl von Voyerismus

Neben Facebook-Abtrünnigen erzählen auf der Aussteiger-Seite auch Ex-Mitglieder von anderen Netzwerken wie Xing oder Myspace, warum sie ihren Account gelöscht haben. Hinter der Seite Ausgestiegen.com steht laut Zeit.de der Österreicher Dieter Willinger. Der 32-Jährige Web-Designer war seit 2007 Facebook-Mitglied. Doch an einem Abend, als er wieder einmal eine Stunde auf dem Portal verbrachte, fragte er sich, was er hier eigentlich macht und wen er in Facebook überhaupt darstellt. Beim Durchklicken von Fotos und Statusmeldungen von anderen Menschen kam in ihm ein Gefühl von Voyeurismus auf, das ihm nicht mehr behagte - «und ich wollte auch keine Freundschaften mit Leuten aufrechterhalten, die ich nie sehe.»

Willinger beschreibt auf Ausgestiegen.com die Risiken und Nebenwirkungen von Facebook und vergleichbaren Angeboten: «Nie zuvor waren Menschen und ihre Beziehungen besser durchleuchtbar als heutzutage. Nie zuvor haben Menschen freiwillig mehr von sich selbst Preis gegeben als heutzutage. Nie zuvor haben Menschen so leichtfertig auf ihre Privatsphäre verzichtet wie heutzutage.»

So steigen Sie aus

Ausstiegswillige finden auf der Website eine genaue Beschreibung, wie sie ihren Facebook-Account abschütteln können. So erfährt man, dass Fotos, Kommentare oder Statusmeldungen nach dem Auflösen zwar nicht mehr sichtbar sind, sich aber immer noch in der Datenbank befinden. So können jene, die eines Tages doch wieder reumütig zurückkehren wollen, ihr still gelegtes Profil wieder aktivieren. Wer jedoch fest davon überzeugt ist, dass der Schritt endgültig ist, muss an die Facebook-Betreiber schreiben. Nach einer Frist von 14 Tagen werden die Daten laut Ausgestiegen.com endgültig gelöscht. Bei all diesen Schritten belagert Facebook den Nutzer und fragt ihn immer wieder, ob der Ausstieg gut überlegt seit und ob man das Problem nicht mit einer Änderung in den Privatsphäre-Einstellungen lösen könne.

Nicht alle Abtrünnigen scheinen sich indessen vom Gedanken der sozialen Netzwerken verabschieden zu wollen. So schreibt Lothar Poeltz: «Wie wäre es, wenn wir uns besser vernetzen! Kann man hier auf Ausgestiegen.com nicht eine kleine Messaging-Funktion einbauen, vielleicht auch eine, mit der man kleine Gruppen einrichten kann?»

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