Kirche für andere

Dank dem Dienstagmail aufgeschnappt

Schweiz aktuell vom 05.02.2010


Xtreme Heaven

Projekt der offenen Kirche St. Gallen spricht an

In die Höhe klettern, sich fallen lassen, getragen werden und an die Grenzen gehen: Das ist der Hochseilgarten in der Kirche Bruggen in St. Gallen. Eine bunte Kletterwand ragt neben dem Chorraum in die Höhe. Mitten im Raum steht ein Stahlgerüst. Daran baumeln eine Strickleiter, hölzerne Querbalken und Kletterseile. Gegen 1000 Besucher werden in den rund sechs Wochen in die «Kletterkirche» gelockt – gut die Hälfte aus der Zielgruppe der 18- bis 29-Jährigen. Höhepunkt ist das Abseilen vom über 20 Meter hohen Kirchturm. Die Aktion startete dieses Jahr mit einem öffentlichen Abseilen in der Altstadt. Dabei liessen die Organisatoren Pfarrerin Kathrin Bolt am Seil herunter. Neben dem Klettergarten wird auch eine Lounge betrieben und am Freitag legen verschiedene DJs auf. Auch die Miss-Ostschweiz-Kandidatinnen haben die Kletterhalle schon getestet. Speziell vor dem Valentinstag gibt es einen romantischen Brunch und ein «Paar-Klettern».
Im Zentrum stehen nicht die grossen Massen, sondern viele wertvolle Begegnungen und Gespräche. «Die Kirche ist für junge Leute unattraktiv geworden. Viele halten die Institution für veraltet», sagt Damian Kaeser-Casutt vom ökumenischen Projekt «Kirche in der City». Unter anderem mit dem Projekt «Xtreme Heaven» (http://www.xtremeheaven.ch/) will man die Kirche jungen Leuten wieder schmackhaft machen. Es sollen junge Menschen angesprochen werden, die sich auf Neues einlassen wollen und die bisher wenig Zugang zum kirchlichen Angebot gefunden haben.
Projektleiter Kurt Pauli gibt zu, dass der Hochseilpark architektonisch nicht unbedingt in eine Kirche passe. Der Inhalt habe aber viel Verbindendes: «Klettern hat auch mit Spiritualität zu tun. Man muss miteinander reden, Vertrauen zueinander haben, einen sicheren Weg gehen und gemeinsame Ziele verfolgen.» Daher ist für ihn das Klettern in der Kirche kein Widerspruch: «Für den Hochseilpark braucht es Mut, Kraft und Willen. Für den Glauben braucht es dasselbe», so Pauli. Schliesslich solle es aber auch Spass machen, sagt Projektleiterin und Theologin Mateja Zupancic.
Das Medienecho ist beträchtlich: Die «Kletterkirche» wird in der ganzen Schweiz zum Thema gemacht. Das Spektrum reichte von Berichten in «St. Galler Tagblatt», «20minuten» und der «Schweizer Familie» bis hin zu Reportagen in «Tele Ostschweiz» oder einem Radiobeitrag in der Westschweiz. Und das Schweizer Fernsehen zeigte in «Schweiz Aktuell» sogar einen vierminütigen Bericht: http://www.videoportal.sf.tv/video?id=e84d90ed-cc23-4286-b51e-2c2a03cad38d
Herzlich, Markus Baumgartner

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