Enneagramm

Ein uraltes Modell zum Verständnis der Menschen - nicht zur Schubladisierung, wie kritisiert wird. Jeder Mensch ist nicht ein Typ, sondern jeder Mensch hat Verhaltensmuster, die positiv sind und die aber auch gleichzeitig seine Falle sein können, wenn er diese übermässig auslebt.


Die 9 Typen nach dem Ökumenischen Arbeitskreis Enneagramm

Gute Beschreibung und Erkärung - Enneagramm Studio
  • Typ 1 – ReformerIn / PerfektionistIn

    Die EINS will hoch hinaus. Mit dem, was ist, gibt sie sich nicht so leicht zufrieden.
    Verändern will sie sich, verändern will sie auch die Welt. Sie neigt zum Perfektionismus.
    Leben soll, so weit wie möglich, vollkommen sein. Geduld ist nicht ihre Stärke.
    Doch kann sie sich auch dahin verändern, daß sie vieles sein läßt, wie es ist.
  • Typ 2 – HelferIn / GeberIn

    Die ZWEI möchte gebraucht werden. Für andere dazusein, das ist für sie ihr Sinn.
    Die Hilfe der anderen lehnt sie ab. Sie verschenkt ihre Kraft, und verliert deshalb manchmal sich selbst.
    Doch wenn sie lernt sich selbst zu lieben und sich eingesteht, daß auch sie einmal Zuwendung braucht, dann wird nicht nur das Herz der anderen warm.
  • Typ 3 – Erfolgsmensch / MacherIn / Statusmensch

    Die DREI genießt es, bewundert zu werden, und dafür tut sie viel.
    Oft trägt sie Masken, hinter denen sie kaum noch sichtbar ist. Es kann sein, daß sie sich mit Menschen oder Projekten identifiziert, zu denen sie nur eine geringe innere Beziehung hat, wenn sie ihr Erfolg versprechen.
    Doch wenn sie sich zu sich selbst bekennt, ist und wirkt sie klar wie quellfrisches Wasser
  • Typ 4 – RomantikerIn / KünstlerIn / Individualist

    Die VIER liebt das Besondere. Sie ist auch auf der Suche nach dem besonderen Schatz. Die Welt ist ihr zu profan. Zugleich aber sehnt sie sich danach, wie alle anderen in ihr Zuhause zu sein.
    Doch wenn sie einen Platz im Leben gefunden hat, wird auch die „gewöhnliche“ Welt ein Ort für sie, an dem ihre unruhige Seele Ruhe findet.
  • Typ 5 – BeobachterIn / DenkerIn / PhilosophIn

    Die FÜNF braucht Abstand von dem, was ihr zu lebendig erscheint. Sie bricht die Brücken ab, wenn andere ihr zu nahe kommen.
    Doch manchmal, wenn sie ihre Einsamkeit tief genug spürt, wagt sie es, am lebendigen Leben teilzunehmen.
  • Typ 6 – Loyale / MitstreiterIn

    Die SECHS erweckt manchmal den Eindruck, als brauche sie andere Menschen mehr als sich selbst. Sie geht in ihrer Gemeinschaft auf, besonders dann, wenn sie ihr gleichgesonnen sind.
    Doch wenn sie zu spüren beginnt, daß sie „mehr“ ist, als eine unter anderen, richtet sie sich auf und geht auch ihren eigenen Weg.
  • Typ 7 – GlückssucherIn / Vielseitige / OptimistIn

    Die SIEBEN sucht die Lust, die Freude, das Glück und findet es oft auch. Und wenn sie es gefunden hat, jagt sie gleich neuem nach.
    Und wenn die Niederungen des Daseins wenig Glücksgründe herzugeben scheinen, schwingt sie sich auf und sucht sie in den Wolken.
    Doch wenn sie zu begreifen beginnt, daß auch das Dunkle Leben ist, beginnt sie, das ganze Leben zu lieben.
  • Typ 8 – Starke / FührerIn / KämpferIn

    Die ACHT ist tief in ihrer eigenen Kraft verwurzelt. Sie braucht Herausforderungen, um ihre Kraft zu spüren, und sie braucht sie, um andere besser durchschauen zu können. Kampf ist für sie Leben, Leben ist für sie Kampf.
    Doch das verborgene Kind in ihr kennt und liebt auch das zarte Spiel.
  • Typ 9 –Ursprüngliche / VermittlerIn / Friedliebende / BewahrerIn

    Die NEUN gehört zu den „Stillen im Lande“. Sie fühlt sich in ihrer eigenen, verborgenen Welt am wohlsten.
    Die Welt, sie ist ihr oft lästig und lenkt sie nur ab von dem, was sie in sich selbst erlebt.
    Doch beginnt sie, sich der Welt zu öffnen, wird sie auch für sie lebenswert.







Bezeichnung
Intelligenz-
zentrum
Sünde
Vermeidung
Abwehrme-
chanismus
Geistesfrucht
1
Perfektionist
Bauch (Instinkt)
Zorn
Zornver-meidung
Reaktions-kontrolle
Heitere Gelassenheit
2
Helfer
Herz (Emotion)
Stolz
Unterdrückung eigener Bedürfnisse
Unterdrückung
Demut
3
Macher
Herz (Emotion)
Lüge
Versagen
Identifikation
Wahrhaftig-
keit
4
Individualist
Herz (Emotion)
Neid
Gewöhnlich-keit
Künstlerische Sublimierung
Ausgeglichen-heit
5
Denker
Kopf (Verstand)
Habsucht
Leere
Rückzug, Segmentierung
Objektivität
6
Skeptiker
Kopf (Verstand)
Furcht
Fehlverhalten
Projektion
Mut
7
Idealist
Kopf (Verstand)
Völlerei
Schmerz
Rationalisie-rung
Nüchternheit
8
Kämpfer
Bauch (Instinkt)
Wollust
Schwachheit
Leugnung
Unschuld
9
Vermittler
Bauch (Instinkt)
Faulheit
Konflikte
Betäubung
Tat


Informationen zum Enneagramm
Test: Welcher Typ bin ich? 
Online Test findet sich viele, was diese taugen, weiss ich nicht.
Weitere Infos





Predigtreihe zum Enneagramm aus der EMK 
Genial, wie die Seeligpreisungen auf das Enneagramm bezogen wird



„Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr?“ fragt Jesus ganz rhetorisch in der Feldrede in Lukas 6,41. Dabei wissen wir alle: Nichts ist so schwer zu sehen wie dieser Balken im eigenen Auge. Er ist uns zu nah, er ist zu vertraut – wir können ihn einfach nicht wahrnehmen.

Um diesen Balken soll es in der Predigtreihe zu den „Neun Gesichtern der Seele“ gehen.

Anhand von Gestalten aus der Bibel lernen wir die verschiedenen Charakterbilder kennen. Das Ziel ist es zu erkennen, was diese Menschen antreibt, welche Begabungen sie nutzen, und welche Ängste sie bewegen. Kurz – wo sie ihre jeweiligen Balken im Auge haben. Vielleicht erkennen wir uns dann selbst in einem dieser Charakterbilder wieder und können einen Blick auf unseren eigenen „Balken“ werfen.

Und das ist gut so. Denn auch wenn wir unseren „Balken“ nicht sehen können, so spüren wir doch, wie er uns einengt und uns am „Leben aus der Fülle“ und am liebevollen Blick auf unsere Mitmenschen hindert. Doch sowie wir diesen „Balken“ in den Blick nehmen können, kann er uns nicht mehr beherrschen. Wir folgen nicht mehr blindlings den Strategien, die unsere aus der Kindheit mitgebrachten Ängste uns diktieren. Wir gewinnen Freiheit, unseren Blick zu weiten, die Bandbreite unserer Handlungen zu erweitern, unsere Nächsten besser zu verstehen, und, nicht zuletzt, auch Gott und sein Handeln in der Welt unter einem größeren Horizont sehen und erleben zu können. Wenn wir unseren „Balken“ erkennen, gewinnen wir die Möglichkeit, geistlich zu wachsen.

Wie das geschehen kann, dass können wir an der Person Jesu Christi ablesen. Denn er vertraute vollkommen seinem Vater im Himmel und wurde von seinen Ängsten nicht beherrscht. Und er erkannte die Zwänge und Sehnsüchte der Menschen, denen er begegnete, und sprach ihnen den Mut zur Freiheit zu.

Bis ins neue Jahr werden uns diese „Seelengesichter“ begleiten. Wer einmal eine Predigt nachlesen will, findet sie hier, oder bestellt sich einfach die CD bei unserem Technikdienst. Das Buch von Richard Rohr gibt es am Büchertisch.

Dagmar Köhring

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