Scheidungen

 

 

Auswirkungen der Scheidung sind dramatisch. Bei ref.ch wird eine aktuelle Statistik ausgewertet:

Männer starten häufiger einen zweiten Eheversuch als Frauen
2010 lag die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ehe in der Schweiz geschieden wird, bei 50 Prozent. Mittlerweile rechnen Statistiker mit dem Scheitern von 40 Prozent. Dennoch hat sich der Anteil der Geschiedenen in den letzten 30 Jahren verdoppelt.
8,5 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz ist geschieden, ist jemand zwischen 55 und 61 Jahre alt, beträgt die Wahrscheinlichkeit in der Schweiz sogar 20 Prozent, dass er oder sie geschieden ist. Insgesamt ist jede achte Frau ab 20 Jahren geschieden, aber nur jeder elfte Mann.

Dies, weil Männer häufiger eine zweiten Ehe wagen als Frauen. In seiner neuen Publikation «Scheidungen» liefert das Bundesamt für Statistik (BFS) auch mögliche Gründe: Frauen seien durch ihren «altersbedingten Attraktivitätsverlust» benachteiligt auf dem Heiratsmarkt. Derweil heirateten Männer erneut, weil sie nicht gut allein sein könnten.

Gerade bei langjährigen Paaren nimmt die Scheidungsneigung zu. Deshalb steigt auch das Durchschnittsalter bei der Scheidung. 1984 betrug es bei Männern knapp 41 Jahre, heute sind es fast 50; das Durchschnittsalter von Frauen bei der Scheidung stieg im selben Zeitraum von 37,3 auf knapp 45 Jahre.

Der Kinder wegen sich durchbeissen
Die Bereitschaft, sich nicht gleich bei den ersten Problemen scheiden zu lassen, sondern sich bis zu einem gewissen Alter durchzubeissen, kommt den Kindern zugute: Der Anteil der Scheidungen, in die unter 18-jährige Kinder involviert sind, ist gemäss BFS rückläufig. Er ging von 60 Prozent im Jahr 1970 auf 46 Prozent im 2018 zurück.

Dennoch haben viele Kinder zu leiden. 2018 waren 12’200 Minderjährige in der Schweiz in Scheidungen involviert. Das Gros – nämlich je etwa ein Drittel – in den Altersgruppen 5 bis 9 und 10 bis 14 Jahre. Doch jedes zehnte Scheidungskind ist unter vier Jahren.

Jedes 10. Scheidungskind hat nur ein Elternteil
Seit Inkrafttreten einer Gesetzesänderung am 1. Juli 2014 ist das gemeinsame Sorgerecht bei Scheidungen die Regel. Scheidungskindern hat das bisher nicht viel gebracht. Der Anteil der getrennten Eltern, die die gemeinsame elterliche Sorge ausüben, hat im Vergleich zur früheren Situation laut BFS nur leicht zugenommen. Immer noch leben 89 Prozent der Scheidungskinder bei der Mutter. Und die Anzahl der Besuchstage beim Vater variiert je nach Alter zwischen 5,3 und 6,3 im Monat.

Immerhin: «Rund ein Sechstel der getrenntlebenden oder geschiedenen Eltern teilen sich die Betreuung der Kinder mehr oder weniger hälftig auf, und die Kinder leben etwa gleich viele Tage bei der Mutter und beim Vater», schreibt das BFS. Auf der anderen Seite hätten 10 Prozent der nicht im Haushalt lebenden Elternteile keinerlei Kontakt zu den Kindern.

Scheidung ist sehr ungesund
Die BFS-Publikation befasst sich auch mit gesundheitlichen Aspekten der Scheidung. «Erwartungsgemäss ist das psychische Wohlbefinden geschiedener Personen ohne Partnerin oder Partner weniger gut als jenes von Geschiedenen mit Partnerin oder Partner», heisst es. Eine Paarbeziehung hat offensichtlich einen Einfluss auf die Lebensqualität, denn nur 83 Prozent der Geschiedenen ohne Partnerin oder Partner schätzen ihre Lebensqualität als gut oder sehr gut ein im Vergleich zu 92 Prozent bei den Geschiedenen in Paarhaushalten.

Geschiedene Singles leiden nicht nur eher unter Depressionen und Angststörungen, sondern auch unter Diabetes und Bluthochdruck. Geschiedene in Paarbeziehungen sind dagegen fast genauso fit wie Verheiratete und auch fast genauso glücklich. Punkto Einsamkeitsgefühl sind verpartnerte Geschiedene sogar besser dran als Verheiratete: Etwa 25 Prozent leiden unter Einsamkeit, bei den Verheirateten sind es fast 30 Prozent. Geschiedene Singles sind dagegen einsame Spitze: Mehr als jede/r zweite fühlt sich einsam.

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